Herr Dr. Stefan Ulrich ist der Leiter der Unteren Denkmalschutzbehörde in Neustadt an der Weinstraße und wacht damit über das historische Erbe der geschichtsträchtigen Winzerstadt. Die Stadt zeichnet sich vor allem durch einen in der Pfalz einzigartigen Baubestand von Fachwerkhäusern vom Mittelalter bis in die Neuzeit aus. Auch Dr. Ulrichs eigenes Haus ist ein Fachwerkbau, dessen Renovierung er sich mit Kompetenz und Leidenschaft widmete. “Das Haus gibt die Richtung vor”, erzählte er mir. Es handelt sich um ein dreistöckiges Fachwerkhaus mit kleiner Grundfläche, das im Jahr 1580 erbaut wurde. Das Erdgeschoß wurde um 1880 renoviert, so dass sich der Denkmalpfleger entschied diesen Bereich im Stil des Historismus wieder aufleben zu lassen.
In der Gründerzeit um 1880 waren Zementfliesen in Mode. Für den Flur im Eingang waren sie daher die ideale Wahl. Während in prunkvollen Stadtvillen häufig komplexe vielfarbige Muster mit opulenten Bordüren verlegt wurden, verlangte der Charakter dieses einfachen Bauernhauses ein anderes Design. Der Denkmalpfleger wählte daher ein zweifarbiges Muster, das, wie im Historismus üblich, ein klassisches Motiv aufnimmt; in diesem Fall die Verlegung von Achteckfliesen mit quadratischen Einlegern.
Das Muster wird bei Mosáico mit der Nummer 115 geführt und ist in verschiedenen Größen erhältlich. Hier handelt es sich um Fliesen von 15 x 15 cm in den Farben Elfenbein (M02) und Bordeaux (M13). Auch diese Farben wurden von dem Haus vorgegeben. Sie entsprechen traditionellen Erdfarben, wobei der rotbraune Farbton die Farbe der Holzvertäfelung wieder aufnimmt. Das Muster beeindruckt durch seine schlichte Eleganz und steht dabei für Authentizität. So könnte der Eingang nach der Renovierung von 1880 ausgesehen haben. Die Hausherrin sagte, der Flur sei durch die Fliesen der schönste Raum im ganzen Haus.
Der weitere Gang durch das Haus gleicht einer Zeitreise, denn in den oberen Stockwerken herrscht die Renaissance. Die “gute Stube” im ersten Obergeschoss präsentiert sich nach der Restaurierung mit dem bauzeitlichen Boden aus Kieferndielen.